Suchen
Suchen
HelpCenter myVAILLANT Portal

Zentralheizung oder Etagenheizung

Alles, was Sie wissen müssen

Erfahren Sie hier, wie Zentral- und Etagenheizungen funktionieren, welche Technologien sich eignen und was die neue Gesetzeslage in Deutschland für die beiden Heizsysteme bedeutet.

Beratung anfordern

Was Sie hier erwartet

Was ist eine Zentralheizung?

Zentrales Heizen

Eine Zentralheizung ist ein Heizsystem, das ein gesamtes Gebäude von einem zentralen Punkt aus mit Wärme versorgt. Diese Heizungsanlage befindet sich häufig im Keller oder Technikraum und wird sowohl in Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern oder Bürogebäuden genutzt. Zentralheizungen erzeugen meist Wärme und Warmwasser im Haus.

Funktionsweise

Geeignete Technologien

Funktionsweise

Unabhängig vom Energieträger funktionieren die meisten Zentralheizungen nach dem gleichen Prinzip:

1. Wärmeerzeugung: Jede Zentralheizung hat einen Wärmeerzeuger, der Wasser erhitzt. Dieser Wärmeerzeuger kann verschiedene Energiequellen nutzen, wie Gas, Öl oder Strom. Eine Wärmepumpe nutzt die kostenlose Umweltenergie aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser.

2. Wärmeverteilung: Das heiße Wasser wird durch Leitungsrohre im ganzen Haus verteilt. Eine Umwälzpumpe hilft dabei, das Wasser zu den Heizkörpern oder der Fußbodenheizung in jedem Raum zu transportieren. Die Strecke vom Wärmeerzeuger zum Heizkörper bzw. Fußbodenheizung nennt man Vorlauf.

3. Wärmeübertragung: In den Heizkörpern oder der Fußbodenheizung gibt das heiße Wasser seine Wärme an die Raumluft ab, wodurch die Räume angenehm warm werden. Sie können die Temperatur in jedem Raum mit einem Thermostatventil einstellen. Wenn die eingestellte Temperatur unterschritten wird, öffnet sich das Ventil automatisch und lässt heißes Wasser in den Heizkörper oder die Fußbodenheizung fließen.

4. Rücklauf: Nachdem das Wasser seine Wärme abgegeben hat, fließt es abgekühlt zurück zum Wärmeerzeuger, um erneut erhitzt zu werden. Dieser Kreislauf wird Heizkreis genannt und ständig wiederholt.

Geeignete Technologien

Eine Zentralheizung kann mit verschiedenen Technologien betrieben werden:

Gas und Öl: Traditionell werden Zentralheizungen häufig mit Gas oder Öl betrieben, idealerweise mit moderner Brennwert-Technologie. Da sich die Gesetze für fossile Energien in Deutschland geändert haben, ist ein 1:1-Tausch nur noch unter Auflagen möglich. Erfahren Sie hier mehr zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen für neue Gas- und Ölheizungen.

Wärmepumpen: Diese Technologie nutzt die Wärme aus der Erde, Luft oder Wasser in der Nähe des Hauses und gibt sie über die Heizung wieder ab. Wärmepumpen sind besonders umweltfreundlich und zukunftssicher und auch für die Heizungsmodernisierung in Mehrfamilienhäusern geeignet.

Hybridsysteme: Unter diesem Begriff versteht man die Kombination einer Wärmepumpe mit einem Gasgerät oder einem Ölkessel. In diesen Systemen erzeugt die Wärmepumpe einen Großteil der Energie auf nachhaltige Weise, während das Gas-/Ölgerät nur an sehr kalten Tagen oder bei hohem Warmwasserbedarf unterstützt und für einen konstant hohen Komfort sorgt. Hybridsysteme arbeiten umweltschonend und sind die ideale Lösung, wenn eine Wärmepumpe alleine nicht möglich ist. In vielen Fällen kann die bestehende Gas- oder Ölheizung weiterhin genutzt werden, so dass nur die Wärmepumpe neu angeschafft werden muss.

Was ist eine Etagenheizung?

Dezentrales Heizen

Eine Etagenheizung, auch dezentrale Heizung genannt, wärmt nur einzelne Wohnungen oder Etagen. Sie befindet sich meist in Form von wandhängenden Gasgeräten innerhalb der Wohnung, häufig im Abstellraum, in der Küche oder im Badezimmer. Etagenheizungen sind eher in älteren Mehrfamilienhäusern zu finden, wo keine Zentralheizung vorhanden ist oder individuelle Lösungen bevorzugt wurden.

Funktionsweise

Geeignete Technologien

Funktionsweise

Typischerweise besteht eine Etagenheizung aus einer Gastherme, die in jeder einzelnen Wohnung installiert ist. Diese Anlage erwärmt das Wasser, das dann durch die Heizkörper in den verschiedenen Räumen der Wohnung zirkuliert. In manchen Fällen kann die Etagenheizung auch zur Warmwasserbereitung genutzt werden.

Idealerweise nutzt die Gastherme die effiziente Brennwerttechnik. Hier wird auch die Wärme genutzt wird, die beim Abkühlen des Wasserdampfs im Abgas entsteht. Diese Wärme geht bei älteren Heizungen mit Heizwerttechnik ungenutzt verloren.

Geeignete Technologien

Eine Etagenheizung kann mit verschiedenen Technologien betrieben werden:

Gasthermen sind die am weitesten verbreitete Lösung für Etagenheizungen. Sie nutzen Erdgas oder Flüssiggas zur Erzeugung von Wärme und können sowohl für die Raumheizung als auch für die Warmwasserbereitung verwendet werden. Moderne Gasthermen mit Brennwerttechnik arbeiten sehr effizient. Für mehr Nachhaltigkeit können alle Vaillant Gasthermen mit bis zu 100% Bio-Erdgas betrieben werden.

Elektroheizungen nutzen elektrischen Strom zur Erzeugung von Wärme. Es gibt verschiedene Arten von Elektroheizungen, darunter elektrische Heizkessel, Nachtspeicherheizungen, Direktheizungen und Infrarotheizungen. Elektroheizungen sind in der Regel einfach zu installieren und erfordern keine aufwendige Infrastruktur, können jedoch bei hohen Strompreisen teuer im Betrieb sein.

Wärmepumpen sind grundsätzlich auch als Etagenheizung möglich, erfordern jedoch eine besonder sorgfältige Planung. So müssen zum Beispiel Platzbedarf für die Außeneinheit, Lärmschutzvorgaben sowie die Anpassung an bestehende Heizsysteme berücksichtigt werden.

Vorteile und Nachteile von Zentral- und Etagenheizung

Der direkte Vergleich

Welche Heizart die bessere Wahl ist, hängt von den Gegebenheiten des Gebäudes und den Bedürfnissen des Besitzers ab. Angesichts der gesetzlichen Anforderungen an moderne Heizsysteme bietet die Zentralheizung jedoch mehr Zukunftssicherheit, da sie sich optimal mit erneuerbaren Energien kombinieren lässt.

VorteileNachteile
ZentralheizungFörderfähig
Eine zentrale Heizung lässt sich ideal mit erneuerbaren Energien betreiben oder kombinieren. Wärmepumpen werden aktuell sehr gefördert.
Kostenabrechnung
Da das Heizsystem mehrere Wohnungen versorgt, kann die Abrechnung aufwändiger sein als bei einer Etagenheizung.
 Platz- und kostensparend
Das komplette Heizsystem steht im Keller oder Technikraum - nicht in jeder Wohnung. Zudem muss nur eine Heizung gewartet werden.
Zentrale Steuerung
Die Regelung des Heizsystems erfolgt zentral, für eine individuelle Regelung der einzelnen Wohnungen ist ein erhöhter Aufwand bezüglich Verkabelung und Einstellung notwendig.
EtagenheizungGenaue Kostenabrechnung
Es wird nur der persönliche Verbrauch abgerechnet, da jede Wohnung einzeln beheizt wird.
Keine erneuerbare Energien
Eine Etagenheizung lässt sich nur bedingt mit erneuerbaren Energien kombinieren. Der Betrieb mit grünen Gasen hingegen ist möglich.
 Individuelle Steuerung
Jedes Heizgerät kann individuell eingestellt werden - unabhängig von den Heizgewohnheiten anderer Wohnungen.
Platzbedarf & höhere Wartungskosten
In jeder Wohnung muss ausreichend Platz für das Heizgerät vorhanden sein. Zudem muss jedes Gerät einzeln gewartet werden, was höhere Kosten bedeutet.

Sie sind unsicher, ob eine Zentral- oder Etagenheizung die richtige ist?

Gesetzliche Rahmenbedingungen für neue Heizungen

Das Heizen mit Gas und Öl ist weiterhin erlaubt.

Der Einbau neuer Brennwertheizungen ist in Deutschland weiterhin erlaubt, jedoch müssen Sie seit 2024 sicherstellen, dass mindestens 65% der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Dies kann durch Hybridsysteme oder die Nutzung grüner Brennstoffe erreicht werden. Ihre bestehende Heizung dürfen Sie vorerst weiter betreiben, solange sie den Effizienzstandards entspricht und regelmäßig gewartet wird. Detaillierte Informationen finden Sie in unserem Ratgeber GEG.

* Kommunen > 100.000 Einwohner bis 06/2026, Kommunen < 100.000 Einwohner bis 06/2028

Wie lassen sich die 65% erneuerbaren Energien direkt erfüllen?

Mit einer Wärmepumpe oder einem Hybridsystem aus Gasheizung und Wärmepumpe erreichen Sie den Mindestanteil an erneuerbaren Energien sofort. Wird ein Gas-Brennwertgerät alleine genutzt, muss es mit klimafreundlichen Brennstoffen wie Bio-Erdgas, Bio-Flüssiggas oder grünem Wasserstoff betrieben werden. Auch der Anschluss an ein Wärme- oder Wasserstoffnetz ist eine Erfüllungsoption des Gebäudeenergiegesetzes.

Ist die Etagenheizung ein Auslaufmodell?

Ausblick

Die Umstellung von Etagenheizungen auf Zentralheizungen wird vom Gesetzgeber in Deutschland tatsächlich favorisiert, insbesondere im Hinblick auf die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Hier ein Blick auf die vier relevantesten Aspekte:

Erfüllung der 65%-Vorgabe: Das GEG sieht vor, dass neue Heizsysteme mindestens 65% Erneuerbare Energien nutzen müssen. Zentralheizungen können einfacher mit erneuerbaren Energien kombiniert werden als Etagenheizungen, indem zum Beispiel eine Wärmepumpe oder ein Hybridsystem eingesetzt wird.

Irreparabler Ausfall einer Etagenheizung: Spätestens wenn das erste Heizgerät irreparabel ausfällt, stehen Hausbesitzer oder Eigentümergemeinschaften vor der Herausforderung, eine Entscheidung über die zukünftige Heizstrategie zu treffen. In diesem Moment müssen sie abwägen, ob sie auf eine Zentralheizung umsteigen oder die bestehende Etagenheizung weiter betreiben möchten.

Optionen bei der Etagenheizung: Wenn Eigentümer das dezentrale Heizsystem beibehalten, muss es die GEG-Anforderungen erfüllen. Der 65% EE-Anteil lässt sich z.B. durch den Betrieb mit biogenen Gasen wie Bio-Erdgas oder Wasserstoff erreichen. Sind die bestehenden Heizgeräte hierfür nicht geeignet, kann die Umstellung mit hohen Kosten verbunden sein. Mit Vaillant sind Sie jedoch auf der sicheren Seite: Unsere Gasgeräte können mit bis zu 100% Bio-Erdgas und 100% Bio-Flüssiggas betrieben werden. Die neuesten Gas-Brennwertgeräte ecoTEC exclusive und ecoTEC plus lassen sich sogar auf den Betrieb mit 100% grünem Wasserstoff umrüsten.

Einigkeit in der Eigentümergemeinschaft: Bei Mehrfamilienhäusern ist die Einigung innerhalb der Eigentümergemeinschaft entscheidend. Unterschiedliche Interessen und Meinungen über die Heizstrategie können die Entscheidungsfindung erschweren. Daher ist es sinnvoll, sich frühzeitig über die verschiedenen Optionen zu informieren, um eine gemeinsame Lösung zu finden.

Mehr Infos zu diesem Thema finden Sie in unserem Ratgeber GEG.

Häufig gestellte Fragen zu Zentral- und Etagenheizungen

FAQ

Das könnte Sie auch interessieren

GEG

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) macht Vorgaben, wie hoch der Jahresverbrauch an nicht erneuerbaren Energien sein darf. Das Gesetz schreibt außerdem vor, welche Heiztechnik noch zulässig ist. Hier das Wichtigste auf einem Blick.

Objektreportage: Umweltfreundliche Hybridheizung

„Ich habe zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen“, freut sich Wilhelm Camen über seine Entscheidung für die neue Heizung: „Dank der Förderung rechnet sich die Investition in die Hybridheizung für uns genauso wie für die Umwelt!“