Hervorragende JAZ von 3,7 – im Altbau!
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Installierte Heiztechnik
Auch Altbauten lassen sich per Wärmepumpe und PV-Anlage mit wohliger Wärme versorgen. Das beweist Familie Kohl aus Kaufungen: In ihrem über 70 Jahre alten Einfamilienhaus nahe Kassel ersetzten sie den alten Gaskessel durch eine Luft/Wasser-Wärmepumpe. Die liefert jetzt die Energie für Warmwasser und Heizung - mit PV-Unterstützung und mit den „alten“ Heizkörpern!
Lässt sich in unserem doch schon etwas älteren Haus ressourcenschonend und klimaneutral Wärme erzeugen? Das fragten sich Teresa und Sebastian Kohl beim kritischen Blick auf die Gasheizung in ihrem 2017 erworbenen Einfamilienhaus. „Über 25 Jahre war die Anlage da schon alt – und lief immer noch. Als junge Familie mit kleinen Kindern tragen wir aber auch eine ökologische Verantwortung, der wir uns stellen wollten“, so Sebastian Kohl.
Die ersten Gespräche mit einem Heizungsbauer verliefen allerdings ernüchternd: „Geht nicht, viel zu teuer!“ Denn: Der Wärmebedarf sei deutlich zu hoch für eine Wärmepumpe. Zudem müssten alle Heizkörper im Haus ausgetauscht werden, wegen der dann niedrigeren Vorlauftemperaturen.
Der Hausentwurf: Altbau plus Wärmepumpe – eine reizvolle Aufgabe
Das zweigeschossige Wohnhaus der Familie Kohl wurde 1950 errichtet und hat eine Wohnfläche von 140 m2. Familie Kohl ließ Fassade und Dach dämmen und neue Fenster installieren. Trotzdem sei der Wärmebedarf eigentlich viel zu groß für eine Wärmepumpe, rechnete der anfangs damit befasste Heizungsbauer aus. Er kalkulierte die gesamten Kosten für eine entsprechend dimensionierte Wärmepumpe und den Austausch aller Heizkörper im Haus auf rund 80.000 Euro.
Das mochte Familie Kohl nicht akzeptieren. Schließlich fanden sie mit Markus Nitschke, Geschäftsführer der JuNi Gebäudetechnik GmbH aus Niestetal, einen Spezialisten, den „die Kombination Altbau plus Wärmepumpe“ aus fachlichen Gründen reizt.
Das Energiekonzept: Niedrige Systemtemperaturen mit alten Radiatoren
Zuerst setzte Markus Nitzschke ein Prognosetool von Vaillant zur Betriebskostenanalyse ein: „Die bisherigen Verbräuche sind für mich dabei eine entscheidende Größe. Genau wie das gemeinsam mit den Kunden möglichst über einen längeren Zeitraum nachvollzogene Heizverhalten. Denn das sind Praxiswerte, die später maßgeblich die Effizienz einer möglichen Wärmepumpen-Lösung beeinflussen!“
Als Ergebnis der theoretischen Grundlagenarbeit stellte sich dann heraus: Der Austausch der alten Radiatoren war überhaupt nicht erforderlich! Denn deren großzügige Dimensionen ermöglichten niedrige Systemtemperaturen von hier 55 °C für den Vorlauf und 45 °C für den Rücklauf. Das genügte vollauf, die gewünschten Wohlfühltemperaturen in allen Räumen zu erreichen. Genau diese Systemtemperaturen sind jedoch für die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe entscheidend: Die aktuelle JAZ der Luft/Wasser-Wärmepumpe vom Typ aroTHERM plus mit 7,0 kW Leistung liegt bei 3,7! „Für ein Gebäude dieses Baujahres mit der entsprechenden Bausubstanz ist das hervorragend“, freut sich Markus Nitzschke.
Die Kosten-Nutzen-Analyse: Energetisch autark – zumindest rechnerisch
So mussten statt der ursprünglich erwarteten 4.000 kWh Strom für Wärme und Warmwasser nur 2.500 kWh eingesetzt werden. Auch wegen der PV-Anlage mit 14 kWp Leistung auf dem nach Süden ausgerichteten Hausdach. Deren Ertrag deckt jetzt nicht nur den Betriebsstrom der Wärmepumpe ab: Per Elektroheizstab wird auch der 300-Liter-Warmwasserspeicher vom Typ uniSTOR plus aufgeheizt. „Dadurch sind wir rechnerisch schon in den Übergangszeiten nahezu energieautark. Und weil sich die Einspeisung ohnehin kaum mehr lohnt, haben wir noch ein E-Auto angeschafft, das wir jetzt ebenfalls mit dem eigenen Strom aufladen“, freut sich Sebastian Kohl.
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