Heizöl
Der Austausch einer alten gegen eine neue Ölheizung ist zulässig, wenn noch keine Kommunale Wärmeplanung rechtsverbindlich ist. Die Pflicht, Erneuerbare Energien zu nutzen (EE-Pflicht), besteht zunächst nicht – aber ab 2029. Wer also den einfachen Tausch einer Ölheizung in Betracht zieht, sollte nicht nur die mögliche Entwicklung des Rohölpreises im Auge haben. Hinzu kommen Energiesteuer, der CO₂-Preis und eben besagte Verpflichtung, ab 2029 anteilig grüne Brennstoffe wie beispielsweise Bio-Heizöl zu nutzen. Die Energiesteuer ist eine politische Lenkungsgröße und könnte angehoben werden, um die Abkehr von fossilen Brennstoffen zu beschleunigen. Die CO2-Abgabe für die Treibhausgasemission durch die Ölverbrennung wird mit Sicherheit steigen. Denn bis zum Jahr 2026 sind die jährlichen Preissteigerungen schon beschlossen und können dann etwa 20 Cent pro Liter ausmachen. Ab 2027 wird der CO₂-Preis durch einen europäischen Zertifikathandel bestimmt. Da die zulässigen Emissionsmengen jährlich gekürzt werden, steigen die Preise der Zertifikate und damit auch die CO₂-Abgabe auf Heizöl. In welchem Ausmaß lässt sich jedoch schwer vorhersehen.
Erdgas
Ist noch keine Kommunale Wärmeplanung in Kraft, darf als Übergangslösung eine Gasheizung ausgetauscht werden, jedoch gilt auch hier die Pflicht, ab 2029 steigende Anteile von grünen Gasen, wie beispielsweise Bio-Erdgas, zu nutzen. Außerdem wirkt sich die CO₂-Abgabe auf den Erdgaspreis aus. Eine Unsicherheit bei der Entwicklung des künftigen Erdgaspreises ist außerdem die Höhe der Netzentgelte. Denn die Wartungskosten der Gasnetze bleiben zwar annähernd gleich, aber die Zahl der Gaskunden wird sinken. Die Kosten werden also auf weniger Nutzer umgelegt. Es bleibt abzuwarten, welche Lösung die Politik hierfür findet.
Grüne Brennstoffe
Wer jetzt die Übergangsregelung nutzt und noch eine Brennwertheizung einbaut, muss künftig biogene bzw. nachhaltige Brennstoffe nutzen: ab 2029 einen Anteil von 15 Prozent, ab 2035 sind es schon 30 Prozent und 2040 muss ein Bio-Anteil von 60 % gewährleistet werden. Vaillant Gas-Brennwertgeräte können das problemlos schon heute leisten: Alle Geräte können mit bis zu 100 % Bio-Erdgas arbeiten, die meisten zudem schon mit bis zu 100 % Bio-Flüssiggas.
Die Herstellung von grünen Gasen wie Bio-Erdgas oder Bio-Flüssiggas ist derzeit allerdings noch teuer, und die Ressourcen dafür sind begrenzt. Durch eine langfristig steigende Nachfrage ist daher zu erwarten, dass grüne Gase eine teure Energieform bleiben.
Wasserstoff
Es gibt zwar konkrete Pläne, grünen Wasserstoff in großen Mengen herzustellen und zu importieren. Doch zunächst wird dieser Brennstoff wohl für industrielle Anwendungen und den Verkehrssektor benötigt werden. Wird Ihr Stadtteil oder Quarttier im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung als Wasserstoffnetzt ausgewiesen, ist es wichtig, dass Ihr Gasgerät mit 100 % grünem Wasserstoff betrieben werden kann. Auch auf diese Option sind unsere Geräte bestens vorbereitet: der ecoTEC exclusive* und der ecoTEC plus* können ab 2026 bei Bedarf auf den Betrieb mit 100 % Wasserstoff umgerüstet werden.
Fernwärme
Rund 15 Prozent der Wohnungen in Deutschland werden derzeit mit Fernwärme beheizt (Quelle: bdew, 2023). Durch die Kommunale Wärmeplanung soll dieser Marktanteil deutlich steigen, besonders in Ballungsgebieten. Die Heizkosten mit Fernwärme haben sich jedoch in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Diese Tendenz scheint sich fortzusetzen. Denn die Versorger müssen beträchtliche Investitionen tätigen, um neue nachhaltige Fernwärmenetze zu bauen und bestehende zu dekarbonisieren, das heißt auf Erneuerbare Energien oder die Nutzung von Abwärme umzustellen. Als problematisch beurteilen Verbraucherverbände und Wettbewerbshüter zudem die lange Vertragsbindung und die regionale Monopolstellung der Versorger. Denn selbst bei Preissprüngen, die in der Vergangenheit zu beobachten waren, ist eine Vertragskündigung oder ein Anbieterwechsel praktisch nicht möglich. (Mehr dazu in diesem Blogbeitrag).
Strom
Wie hoch die Heizkosten sind, wenn Strom genutzt wird, hängt entscheidend von der Art der Heizung ab. Stromdirektheizungen – dazu zählen fest installierte Infrarotheizungen, Nachtspeicher-heizungen und Heizstrahler – sind oft ineffizient. Bei einem Heizungstausch oder im Neubau sind deshalb solche Heizungen als alleiniger Wärmeerzeuger nur noch in sehr gut gedämmten Häusern mit einem niedrigen Wärmebedarf erlaubt.
Anders sieht es bei elektrisch betriebenen Wärmepumpen aus. Sie erzeugen aus etwa 25 Prozent Strom für den Antrieb 100 Prozent der Wärmeleistung. Den Großteil der Energie – rund 75 % – gewinnen sie also direkt aus der Umwelt und arbeiten daher besonders energieeffizient und äußerst klimafreundlich. In Kombination mit einer PV-Anlage und selbst erzeugtem Strom kann die Wärmepumpe noch wirtschaftlicher und nahezu klimaneutral betrieben werden.
Wie sich die Stromkosten entwickeln werden, ist genauso von politischen Entscheidungen abhängig wie von der Marktentwicklung. Für einen stabilen Strompreis spricht, dass der Ausbau von PV- und Windkraftanlagen gut vorankommt. Das reduziert die Erzeugerkosten und die CO₂-Abgabe, denn der Anteil fossiler Brennstoffe an der Stromerzeugung sinkt. Mit steigendem Strombedarf sind aber auch hier große Investitionen notwendig. Die Politik muss entscheiden, ob nur die Verbraucher oder auch der Staat die Lasten für verschiedene Abgaben, wie beispielsweise Netzentgelte, tragen. Mit der Installation einer eigenen PV-Anlage und einer Wärmepumpe können Sie sich allerdings von dieser Entwicklung ein gutes Stück unabhängig machen.