Was ist eine Brennwertheizung und wie funktioniert sie?
Die Brennwerttechnik nutzt die gesamte Energie eines Brennstoffs, einschließlich der Wärme im Wasserdampf der Abgase. Bei der Verbrennung von Gas oder Öl entstehen Kohlenstoffdioxid, Wasserdampf und andere Produkte. Deshalb arbeiten Brennwertheizungen besonders effizient.
So nutzt die Brennwerttechnik zusätzlich versteckte Energie
In einer Brennwertheizung wird der heiße Wasserdampf genutzt, um die Wärmeausbeute zu erhöhen. Neben dem ersten Wärmetauscher, der direkt über der Brennerflamme sitzt, gibt es einen zweiten Wärmetauscher, der die Abgase abkühlt. Dadurch kondensiert der Wasserdampf, und die dabei entstehende Wärme wird dem Heizsystem zugeführt. Die Nutzung des Rücklaufs, der das abgekühlte Heizwasser zurück zum Kessel transportiert, unterstützt diesen Prozess, insbesondere bei Niedrigtemperaturheizungen wie Fußbodenheizungen. Bei einer Heizung mit Heizwerttechnik entweichen diese Abgase ungenutzt.
Im Video erfahren Sie, wie Sie mit einer Brennwertheizung Energie, Kosten und Emissionen sparen können.
Brennwert einfach erklärt: was steckt dahinter?
Der Brennwert gibt an, wie viel Energie ein Stoff freisetzt, wenn er vollständig verbrannt wird. Er umfasst die gesamte Wärme, die dabei entsteht, einschließlich der Energie aus dem Wasserdampf. Ein praktisches Beispiel: Bei Lebensmitteln entspricht der Brennwert den Kalorien, die angeben, wie viel Energie unser Körper aus der Nahrung gewinnen kann.
Bei Heizungen bedeutet das, dass Brennwertheizungen die zusätzliche Energie aus den Abgasen nutzen können, um effizienter zu heizen.
Der Unterschied zwischen Brennwert und Heizwert
Der Brennwert betrachtet die gesamte Energie, die bei der Verbrennung freigesetzt wird. Das bedeutet, dass auch die Wärme genutzt wird, die beim Abkühlen des Wasserdampfs im Abgas entsteht. Daher ist der Brennwert immer höher als der Heizwert.
Der Heizwert hingegen ist die maximale Wärmemenge, die bei der Verbrennung eines Brennstoffs entsteht. Dabei wird die Wärme, die sich im Wasserdampf des Abgases befindet, nicht berücksichtigt. Für Heizwert-Heizungen bedeutet das: Eine Gas- oder Ölheizung mit Heizwerttechnologie kann nur die Wärme nutzen, die direkt aus dem Brennstoff Gas oder Öl gewonnen wird. Die Wärme, die im Wasserdampf des Abgases enthalten ist, geht ungenutzt verloren.
Die Vorteile einer Brennwertheizung
Eine mit Erdgas betriebene Brennwertheizung gewinnt durch den Brennwert rund 11% mehr Wärmeenergie als eine Heizwertheizung. Bei Heizöl sind es bis zu 8%. Brennwert-Heizungen arbeiten also deutlich effizienter als Heizwertheizungen.
Darüber hinaus bietet Ihnen eine Brennwertheizung weitere Vorteile:
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Gesetzliche Rahmenbedingungen für neue Heizungen
Für den Einbau neuer Brennwertheizungen gelten in Deutschland klare gesetzliche Anforderungen. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) legt fest, unter welchen Bedingungen Gas oder Öl weiterhin genutzt werden darf. Ein zentraler Punkt: Der Wärmebedarf muss zu mindestens 65% durch erneuerbare Energien gedeckt werden – etwa durch ein Hybridsystem mit Wärmepumpe oder durch die Nutzung grüner Brennstoffe. Es gibt zwei unterschiedliche Zeitpunkte zu beachten. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auch in unserem Ratgeber GEG.
Wie lassen sich die 65% erneuerbaren Energien direkt erfüllen?
Auch mit Ihrer bestehenden Brennwertheizung können Sie den Mindestanteil an erneuerbaren Energien schnell erreichen: Ergänzen Sie ihre Heizung mit einer Wärmepumpe und nutzen Sie durch dieses Hybridsystem klimafreundliche Brennstoffe gemeinsam mit erneuerbaren Energien. Auch der Anschluss an ein Wärme- oder Wasserstoffnetz ist denkbar.
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