Was ist der Brennwert?
Brennwert einfach erklärt
Der Brennwert gibt an, wie viel Energie ein Stoff freisetzt, wenn er vollständig verbrannt wird. Er umfasst die gesamte Wärme, die dabei entsteht, einschließlich der Energie aus dem Wasserdampf. Ein praktisches Beispiel: Bei Lebensmitteln entspricht der Brennwert den Kalorien, die angeben, wie viel Energie unser Körper aus der Nahrung gewinnen kann.
Bei Heizungen bedeutet das, dass Brennwertheizungen die zusätzliche Energie aus den Abgasen nutzen können, um effizienter zu heizen.
Brennwert und Heizwert: Das ist der Unterschied
Brennwert optimiert, Heizwert limitiert
Bei den Begriffen Brennwert und Heizwert gibt es oft Verwirrung. Sie scheinen ähnlich, aber die Unterschiede sind wichtig. Heizwert ist die maximale Wärmemenge, die bei der Verbrennung eines Brennstoffs entsteht. Dabei wird die Wärme, die sich im Wasserdampf des Abgases befindet, nicht berücksichtigt. Für Heizwert-Heizungen bedeutet das: Eine Gas- oder Ölheizung mit Heizwerttechnologie kann nur die Wärme nutzen, die direkt aus dem Brennstoff Gas oder Öl gewonnen wird. Die Wärme, die im Wasserdampf des Abgases enthalten ist, geht also ungenutzt verloren.
Brennwert hingegen betrachtet die gesamte Energie, die bei der Verbrennung freigesetzt wird. Das bedeutet, dass auch die Wärme genutzt wird, die beim Abkühlen des Wasserdampfs im Abgas entsteht. Daher ist der Brennwert immer höher als der Heizwert. Eine mit Erdgas betriebene Brennwert-Heizung gewinnt durch den Brennwert rund 11% mehr Wärmeenergie als eine Heizwert-Heizung. Bei Heizöl sind es bis zu 8%. Brennwert-Heizungen arbeiten also deutlich effizienter als Heizwert-Heizungen. Der Brennwert wird auch als „oberer Heizwert“ bezeichnet, während der Heizwert der „untere Heizwert“ ist.
Gut, zu wissen
Wenn Sie sich die Datenblätter von Brennwertgeräten anschauen, sehen Sie manchmal Werte über 100% beim „Normnutzungsgrad“. Das bedeutet, dass die Heizung mehr Energie aus dem Brennstoff holt, als tatsächlich enthalten ist. Das klingt unmöglich, lässt sich aber leicht erklären: Man vergleicht den Nutzungsgrad mit dem Heizwert, der oft über 95% liegt. Die Differenz zwischen Heizwert und Brennwert führt zu diesen hohen Werten. Korrekt wäre es, den Brennwert mit 100% anzusetzen, da er die maximale Wärmeleistung eines Brennwertgeräts darstellt.
Wie funktioniert eine Brennwertheizung?
Die Brennwerttechnik nutzt die gesamte Energie eines Brennstoffs, einschließlich der Wärme im Wasserdampf der Abgase. Bei der Verbrennung von Gas oder Öl entstehen Kohlenstoffdioxid, Wasserdampf und andere Produkte. Bei einer Heizung mit Heizwerttechnik entweichen diese Abgase ungenutzt.
In einer Brennwertheizung wird der heiße Wasserdampf genutzt, um die Wärmeausbeute zu erhöhen. Neben dem ersten Wärmetauscher, der direkt über der Brennerflamme sitzt, gibt es einen zweiten Wärmetauscher, der die Abgase abkühlt. Dadurch kondensiert der Wasserdampf, und die dabei entstehende Wärme wird dem Heizsystem zugeführt.
Die Nutzung des Rücklaufs, der das abgekühlte Heizwasser zurück zum Kessel transportiert, unterstützt diesen Prozess, insbesondere bei Niedrigtemperaturheizungen wie Fußbodenheizungen. So arbeitet eine Brennwertheizung besonders effizient.
Maximale Effizienz: Die Vorteile einer Brennwertheizung
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Gesetzliche Rahmenbedingungen für neue Heizungen
Das Heizen mit Brennwert ist weiterhin erlaubt.
Der Einbau neuer Brennwertheizungen ist in Deutschland weiterhin erlaubt, jedoch müssen Sie seit 2024 sicherstellen, dass mindestens 65% der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Dies kann durch Hybridsysteme oder die Nutzung grüner Brennstoffe erreicht werden. Ihre bestehende Heizung dürfen Sie vorerst weiter betreiben, solange sie den Effizienzstandards entspricht und regelmäßig gewartet wird. Detaillierte Informationen finden Sie in unserem Ratgeber GEG.
Wie lassen sich die 65% erneuerbaren Energien direkt erfüllen?
So können Sie den Mindestanteil an erneuerbaren Energien sofort erreichen: Wärmepumpe, Hybridsystem mit Wärmepumpe, Gas- oder Ölheizung mit Nutzung klimafreundlicher Brennstoffe oder Anschluss an ein Wärme- oder Wasserstoffnetz.
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