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Dynamische Stromtarife

Erfahren Sie mehr zu dynamischen Stromtarifen - wie sie sich zusammensetzen und wann sie im Zusammenspiel mit Wärmepumpen Sinn machen können.

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In einer Welt, die zunehmend auf erneuerbare Energien setzt und in der die Nachfrage nach Strom stetig wächst, ergeben sich neue Herausforderungen und Chancen. Dynamische Stromtarife zum Beispiel ermöglichen es, den Stromverbrauch flexibler und effizienter zu gestalten. In diesem Ratgeber beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um dynamische Stromtarife und zeigen Ihnen, wie Sie von dieser zukunftsweisenden Tarifstruktur profitieren können.

Wie setzt sich ein Strompreis zusammen?

Um zu verstehen, wie dynamische Stromtarife und deren Preise funktionieren, ist es wichtig, zu verstehen, wie sich ein Strompreis in Deutschland zusammensetzt. Die Gesamtkosten für Strom ergeben sich aus der Multiplikation des Arbeitspreises mit dem tatsächlichen Verbrauch, zuzüglich des Grundpreises, der Steuern und Abgaben sowie der Netzentgelte. Es ist wichtig zu beachten, dass sich die genaue Zusammensetzung der klassischen Stromtarife je nach Anbieter und Region unterscheiden kann.

  • Arbeitspreis & Grundpreis: Der Arbeitspreis ist der Preis pro verbrauchter kWh Strom. Er wird in der Regel in Cent pro kWh angegeben und variiert je nach Anbieter und Tarif, wohingegen der Grundpreis ein fester Betrag ist, der unabhängig vom tatsächlichen Stromverbrauch gezahlt werden muss.
  • Steuern und Abgaben: Auf den Strompreis werden verschiedene Steuern und Abgaben erhoben, wie z.B. die Mehrwertsteuer und die Konzessionsabgabe.
  • Netzentgelte: Diese Gebühren werden für die Nutzung des Stromnetzes erhoben und fließen an die Netzbetreiber.

Was sind dynamische und variable Stromtarife?

Ein dynamischer Stromtarif ist ein Preismodell, bei dem die Stromkosten nicht fest sind, sondern sich je nach Angebot und Nachfrage auf dem Strommarkt ändern. Dies bedeutet, dass die Preise zu bestimmten Zeiten des Tages oder Jahres variieren können. Beispielsweise kann Strom nachts oder an Wochenenden günstiger sein, wenn die Nachfrage niedriger ist, während er zu Spitzenzeiten teurer wird. Dynamische Stromtarife zählen zu den flexiblen bzw. variablen Stromtarifen.

Der Hauptunterschied liegt in der Art und Weise, wie die Strompreise festgelegt und angepasst werden. Beide bieten eine Alternative zu traditionellen Tarifen, unterscheiden sich jedoch in ihrer Struktur und Funktionsweise. Dynamische Tarife variieren je nach Marktbedingungen, während variable Tarife eher auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Dynamische StromtarifeVariable Stromtarife
PreisgestaltungBasierend auf Echtzeit-Daten

Sie passen sich kontinuierlich an die aktuellen Marktbedingungen an. Die Preise können sich mehrmals am Tag ändern, abhängig von Faktoren wie Angebot, Nachfrage und Erzeugungskosten.
Basierend auf Zeitfenstern

Angeboten werden unterschiedliche Preise zu verschiedenen Tageszeiten oder Wochentagen, die im Voraus festgelegt sind. Diese Zeitfenster sind in der Regel in "Hochlastzeiten" (Peak) und "Niedriglastzeiten" (Off-Peak) unterteilt.
PreisänderungHäufige Preisänderungen

Die Preise können stündlich oder sogar in noch kürzeren Intervallen variieren. Dies bedeutet, dass der Energieverbrauch in Echtzeit anpasst werden muss, um von den günstigsten Preisen zu profitieren.
Weniger häufige Preisänderungen

Die Preisänderungen erfolgen in festgelegten Intervallen, z.B. einmal am Tag oder zu bestimmten Stunden.
PreisstrukturMarktbasierte Preisstruktur

Sie spiegeln oft die Preise auf dem Großhandelsmarkt wider. Wenn die Nachfrage hoch ist oder das Angebot knapp, steigen die Preise, und umgekehrt.
Vorhersehbare Preisstruktur

Verbraucher wissen im Voraus, wann die Preise höher oder niedriger sein werden und können ihren Verbrauch entsprechend anpassen.
Im Gegensatz zu dynamischen und variablen Tarifen sind klassische Stromtarife hingegen Festpreistarife. Bestehend aus einem vereinbartem Arbeits- und Grundpreis, übernehmen Anbieter das Risiko schwankender Preise. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass die Verbraucher nicht 1:1 von sehr niedrigen Preisen profitieren, sondern einen Durchschnittspreis bezahlen.

Was sind die Voraussetzungen zur Nutzung dynamischer Tarife?

Um dynamische Stromtarife zu nutzen, benötigt man in der Regel einen intelligenten Stromzähler, der in der Lage ist, den Stromverbrauch in Echtzeit zu messen und zu übertragen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Stromzählern, die nur den Gesamtverbrauch über einen bestimmten Zeitraum aufzeichnen, können Smart Meter detaillierte Informationen über den Energieverbrauch liefern, oft in Intervallen von 15 Minuten.

Smart Meter sind in der Lage, Verbrauchsdaten automatisch an den Energieversorger zu übertragen, was eine genaue Abrechnung ermöglicht und den Bedarf an manuellen Ablesungen beseitigt. Darüber hinaus können Smart Meter auch Verbrauchsinformationen an den Endverbraucher liefern, was es diesen ermöglicht, ihren Energieverbrauch besser zu verstehen und gegebenenfalls anzupassen, um Kosten zu senken oder Energieeffizienz zu verbessern.

Darüber hinaus ist eine entsprechende Infrastruktur erforderlich, die die Kommunikation zwischen dem Stromzähler, dem Energieversorger und dem Verbraucher ermöglicht. Dies kann beispielsweise über Smart-Meter-Gateways oder andere Technologien realisiert werden.

Gut zu wissen

Ab dem 01.01.2025 ist der Einbau von Smart Metern bei Haushalten mit einem Jahresstromverbrauch von über 6.000 kWh Pflicht.

Das sind Herausforderungen und Chancen für Endverbraucher

Dynamische Stromtarife ermöglichen es, den Energieverbrauch gezielt an Zeiten mit niedrigen Preisen anzupassen, was zu Einsparungen führen kann. Durch die Verlagerung energieintensiver Tätigkeiten auf günstigere Zeiten lassen sich die Kosten spürbar senken.

Trotz des Risikos von Preisschwankungen bieten diese Tarife die Flexibilität, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren, indem der Verbrauch angepasst oder zu einem günstigeren Tarif gewechselt wird. Das erfordert zwar eine gewisse Anpassungsfähigkeit des Endverbraucher, eröffnet jedoch die Möglichkeit, aktiv die Energiekosten zu gestalten.

Insgesamt fördern dynamische Stromtarife also ein höheres Kostenbewusstsein und ermöglichen es, sich mit dem eigenen Energieverbrauch auseinanderzusetzen und gleichzeitig zur effizienten Ressourcennutzung beizutragen.

Vorteile dynamischer Stromtarife auf einen Blick

Sparen dank günstiger Börsenpreise

Sie können direkt von den günstigen Preisen auf dem Börsenmarkt profitieren, da sich die Arbeitspreise bei dynamischen Tarifen direkt nach dem Börsenpreis richten.

Teil der Energiewende

Die dynamischen Tarife tragen zur einer optimalen Anpassung an die Erzeugung sowie die Nutzung erneuerbarer Energien bei.

Transparenz der Kosten

Die Margen des Anbieters sind bei dynamischen Tarifen sehr transparent, was zu einer fairen Preisgestaltung führt.

Flexible Vertragslaufzeiten

Die meisten dynamischen Tarife bieten sehr kurze Vertragslaufzeiten, welche dem Kunden mehr Flexibilität geben und das Risiko langfristiger Bindungen minimiert.

Das können Vorteile für Wärmepumpenbesitzer sein

Wenn Sie als Wärmepumpenbesitzer oder als zukünftiger Besitzer einer Wärmepumpe dynamische Stromtarifen nutzen möchten, sind unter anderem die Konnektivität des Heizsystems sowie automatisierte Regelung und Anpassung Voraussetzung:

  • Steuerung vernetzter Heizsysteme mit dynamischen Stromtarifen
    Elektrisch betriebene Wärmepumpen lassen sich in der Regel bequem und energiesparend per App steuern. Dadurch können Verbraucher Ihre Heizungen so steuern, dass sie zu Zeiten mit günstigeren Tarifen mehr Energie und zu Zeiten mit höheren Preisen weniger Energie verbrauchen.
  • Automatisierte Regelung und Steuerung
    Die automatisierte Steuerung von Heizsystemen in Verbindung mit dynamischen Stromtarifen ermöglicht eine präzise und effiziente Anpassung des Energieverbrauchs. Intelligente Regelungssysteme passen den Betrieb von Heizungen automatisiert an die aktuellen Tarife an, ohne dass der Verbraucher manuell eingreifen muss.

Durch die Nutzung von dynamischen Stromtarifen in Verbindung mit Wärmepumpen können Kunden also:

  • Den Betrieb der Wärmepumpe auf Zeiten mit niedrigeren Strompreisen verlagern, um die Heiz- und Kühlkosten zu senken.
  • Die thermische Speicherung nutzen, um Wärme oder Kälte zu Zeiten mit niedrigeren Strompreisen zu erzeugen und zu speichern, um sie dann zu nutzen, wenn die Strompreise höher sind.
  • Smarte Steuerungssysteme einsetzen, um die Wärmepumpe automatisch so zu betreiben, dass sie den Stromverbrauch an die günstigsten Tarifzeiten anpasst.

Über unsere myVAILLANT App können Sie Ihre Wärmepumpe bequem vom Sofa aus steuern und so von dynamischen Stromtarifen profitieren. Auch arbeiten wir mit verschiedenen Partnern zusammen, die ebenfalls Lösungen anbieten.

FAQs: