Suchen
Suchen
HelpCenter myVAILLANT Portal

Heizen mit Biogas, Erdgas oder Flüssiggas:

So sieht die Zukunft aus

  • Überblick Erdgasvarianten
  • Überblick Flüssiggase
  • Heizen mit Wasserstoff
  • Vorteile Grüne Gase
  • Gesetzliche Rahmenbedingungen
Angebot anfordern

Trotz veränderter Gesetzeslage spielen Gasheizungen weiterhin eine wichtige Rolle in Deutschland. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Gasarten, wie Gas immer nachhaltiger und grüner wird, und welche Rahmenbedingungen für neue Gasheizungen gelten.

Wie unterscheiden sich Erdgas, Biogas und Bio-Erdgas?

Der Standard: Erdgas

Erdgas entsteht über Millionen von Jahren unter Luftabschluss aus organisch abgestorbenen Stoffen wie Pflanzen, Algen oder Plankton. Sein Hauptbestandteil ist Methan (75 bis 99%). Schwefelwasserstoff und andere schädliche Stoffe werden aus dem Gas entfernt, bevor es unser Zuhause erwärmt. Je nach Region werden wir mit verschiedenen Gasqualitäten beliefert: Erdgas L (Low) und Erdgas H (High). Low-Gas hat einen niedrigeren Brennwert, während High-Gas einen höheren Brennwert hat, der meist über 10 kWh/m³ liegt. In Deutschland wird daher mittlerweile fast ausschließlich das effizientere H-Gas verwendet.

Bio-Erdgas

Biogas

Bio-Erdgas

Bio-Erdgas ist eine veredelte und für das Gasnetz aufbereitete Form von Biogas, das die gleichen Eigenschaften wie Erdgas hat. Es wird auch Biomethan genannt. Gewonnen wird es aus nachwachsenden Rohstoffen wie Pflanzenresten und organischen Abfällen. Dabei werden Kohlendioxid, Wasser, Schwefelverbindungen und sonstige Verunreinigungen entfernt. Mit einem Methananteil von mindestens 96% hat Bio-Erdgas die gleiche Qualität wie konventionelles Erdgas. Es kann direkt ins bestehende Erdgasnetz eingespeist und überregional zum Heizen genutzt werden. Bio-Erdgas ist CO2-neutral und unterstützt die heimische Landwirtschaft. Alle unsere Gasgeräte können mit bis zu 100% Bio-Erdgas arbeiten.

Biogas

Biogas wird ebenfalls aus organischen Materialien produziert, jedoch nicht so stark aufbereitet wie Bio-Erdgas. Es entsteht durch die Vergärung von Biomasse wie Energiepflanzen, Gülle, Holz und Küchenabfällen. Dabei wird es hauptsächlich in Methan (50-75%) und Kohlendioxid (25-45%) umgewandelt. Biogas wird vor allem zur Produktion von Strom und Wärme genutzt. Der größte Teil des erzeugten Biogases wird direkt am Entstehungsort mittels Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) verstromt. Die anfallende Wärme nutzen Landwirte zur Beheizung des Fermenters und verkaufen den Rest an lokale Abnehmer oder speisen ihn in Nahwärmesysteme ein. Ein kleiner Teil des Biogases wird verflüssigt an Biogas-Tankstellen geliefert oder in veredelter Form als Bio-Erdgas ins Erdgasnetz eingespeist.

Was versteht man unter Flüssiggas und Bio-Flüssiggas?

Leitungsunabhängig und überall verfügbar: Flüssiggas

Flüssiggas ist vor allem in ländlichen Gebieten ein wichtiger Energieträger. 600.000 Haushalte in Deutschland, die abseits von Erdgas- und Fernwärmeleitungen liegen, lassen sich ihren Heizstoff per Tankwagen ins Haus liefern. Auch für Niedrigenergie- oder Passivhäuser, bei denen eine leitungsgebundene Versorgung aufgrund der Anschlusskosten unwirtschaftlich wäre, ist Flüssiggas geeignet.

Bio-Flüssiggas

Flüssiggas

Bio-Flüssiggas

Bio-Flüssiggas ist identisch mit konventionellem Flüssiggas, gilt aber als klimaneutral. Es entsteht als Nebenprodukt bei der Herstellung von Biodiesel aus organischen Rest- und Abfallstoffen. Da es chemisch dem konventionellen Flüssiggas entspricht, kann es diesem beigemischt und identisch angewendet werden – ohne technische Anpassung an Tank oder Flüssiggasheizung. Durch die CO2-Ersparnis kann Bio-Flüssiggas so einen aktiven Beitrag zur Energiewende im ländlichen Raum leisten. Die meisten unserer Gasgeräte können mit bis zu 100% Bio-Flüssiggas arbeiten.

Flüssiggas

Flüssiggas fällt bei der Erdöl-, Erdgas- und Schiefergasförderung sowie bei der Erdölverarbeitung zu Mineralölprodukten an. Flüssiggas – oder LPG (Liquefied Petroleum Gas) – besteht größtenteils aus den beiden Kohlenwasserstoffen Butan und Propan. Für einen einfacheren Transport wird es unter Druck verflüssigt und an der Gasheizung angekommen, wieder in seinen gasförmigen Zustand versetzt. Der Brennwert von Flüssiggas liegt bei über 28 kWh/m³ und damit deutlich über dem von Erdgas mit rund 13 kWh/m³. Es ist ungiftig und schadstoffarm und darf auch in Wasser- und Naturschutzgebieten eingesetzt werden.

Eine Chance für die Zukunft: Wasserstoff

Wie kann Wasserstoff von einer Gasheizung genutzt werden?

Mit der Power-to-Gas-Technologie wird überschüssiger Öko-Strom aus Sonnen- oder Windenergie genutzt, um Wasser mittels Elektrolyse in Sauerstoff und Wasserstoff zu zerlegen. Der so erzeugte grüne Wasserstoff wird dann ins Erdgasnetz eingespeist und mischt sich mit dem Erdgas. So wird ungenutzter Öko-Strom speicherbar.

Über das bestehende Gasverteilnetz kann Wasserstoff so direkt in eine Gasheizung eingespeist werden. Bislang ist in Deutschland eine Beimischung von 10% Wasserstoff im Erdgasnetz zugelassen. Eine Erhöhung auf 20% wird derzeit in verschiedenen Feldtests untersucht. Die Nutzung von 100% Wasserstoff für die Wärmeversorgung ist allerdings erst dann möglich, wenn entsprechende Wasserstoffmengen transportierbar sind und die Heizgeräte entsprechend zertifiziert sind. Unsere Gas-Brennwertgeräte der neuesten Generation können auf den Betrieb mit 100% Wasserstoff umgerüstet werden.

Erfahren Sie hier mehr darüber, welche Rolle Wasserstoff bei der Erreichung der Energiewende spielen kann.

Was sind Grüne Gase?

Nachhaltige Brennstoffe: Grüne Gase

Grüne Gase sind Gase, die aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden und eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen darstellen. Sie tragen dazu bei, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen. Zu den bekanntesten grünen Gasen gehören Wasserstoff, Biogas, Bio-Erdgas (auch Bio-Methan gennant) und Bio-Flüssiggas.

Vorteile Grüner Gase

Einfluss auf die Energiewende im Heizungsmarkt

Die Integration grüner Gase in den Heizungsmarkt spielt eine entscheidende Rolle bei der Energiewende. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte:

Schrittweise Dekarbonisierung

Durch den Einsatz grüner Gase können fossile Brennstoffe in Heizsystemen schrittweise ersetzt werden. Dies führt zu einer signifikanten Reduktion der CO2-Emissionen und unterstützt die Klimaziele.

Flexibilität und Speicherfähigkeit

Grüne Gase bieten eine Möglichkeit, überschüssige erneuerbare Energie zu speichern. Diese Flexibilität ist besonders wichtig, da die Produktion von erneuerbaren Energien oft schwankt. Heizsysteme, die mit grünen Gasen betrieben werden, können als Energiespeicher fungieren und die Versorgungssicherheit erhöhen.

Integration in bestehende Infrastrukturen

Viele Heizsysteme sind bereits auf Erdgas ausgelegt. Grüne Gase können in bestehende Erdgasnetze eingespeist werden. Dies erleichtert den Übergang zu einer nachhaltigeren Energieversorgung, da keine umfangreichen Investitionen in neue Infrastrukturen erforderlich sind.

Innovative Technologien

Die Entwicklung neuer Technologien zur Erzeugung und Nutzung grüner Gase fördert Innovationen im Heizungsmarkt. Beispielsweise können Brennwertgeräte, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden, eine effiziente und emissionsfreie Heizlösung bieten.

Sie interessieren sich für eine neue Gasheizung?

Gesetzliche Rahmenbedingungen für neue Heizungen

Das Heizen mit Gas ist weiterhin erlaubt

Der Einbau neuer Gasheizungen ist in Deutschland weiterhin erlaubt, jedoch müssen seit 2024 mindestens 65% der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Dies kann durch Hybridsysteme oder die Nutzung grüner Gase erreicht werden. Bestehende Gasheizungen dürfen vorerst weiter betrieben werden, solange sie den Effizienzstandards entsprechen und regelmäßig gewartet werden. Detaillierte Informationen finden Sie in unserem Ratgeber GEG.

Wie lassen sich die 65% erneuerbaren Energien direkt erfüllen?

So können Sie den Mindestanteil an erneuerbaren Energien sofort erreichen: Wärmepumpe, Hybridsystem mit Wärmepumpe, Gas- oder Ölheizung mit Nutzung klimafreundlicher Brennstoffe oder Anschluss an ein Wärme- oder Wasserstoffnetz.

Häufig gestellte Fragen zu Gasheizungen

FAQ

Das könnte Sie auch interessieren

Heizung modernisieren

So gehen Sie Ihren Heizungstausch richtig an: für weniger Energiekosten, mehr Umweltschutz, maximale Förderung und Wohnkomfort nach Maß.

Gebäudeenergiegesetz

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) macht Bauherren Vorgaben, wie hoch der Jahresverbrauch an nicht erneuerbaren Energien sein darf. Das Gesetz schreibt außerdem vor, welche Heiztechnik noch zulässig ist.

Gasheizung

Sie legen Wert auf Effizienz und Zuverlässigkeit? Wir haben die passende Lösung für Sie:

  • Für Ihre Wohnung
  • Für Ihr Ein- oder Mehrfamilienhaus

Finden Sie jetzt Ihre passende Gas-Brennwertheizung!